Ann-Kathrin Hoffmann, Studium der Erziehungs-, Sozial- und Geschichtswissenschaften in Berlin, Flensburg und derzeit Bochum. Wissenschaftliche Online-Tutorin am Lehrgebiet allgemeine Bildungswissenschaft der FernUniversität Hagen, Forschungsschwerpunkte: Reformpädagogik mit Schwerpunkt Waldorfpädagogik, (Anti-)Intellektualität, Hochschule und Gewerkschaften mit Schwerpunkt studentische Beschäftigte.
Zur Kritik anthroposophischer Lebens- und Wissensformen während der Corona-Pandemie
»Erziehung zur Freiheit« im Sinne Rudolf Steiners ist das Leitmotiv der Waldorfpädagogik, welches gleich dem ersten Statement des Bundes der Freien Waldorfschulen nach Pandemiebeginn im Mai 2020 vorangestellt wurde. Die so betonte Haltung, dass es sich bei Waldorfschulen um rein pädagogische Einrichtungen handle, geriet im Verlauf der Pandemie allerdings ins Wanken, nachdem Eltern und Lehrkräfte von Waldorfschulen mit ihrer Kritik an Hygiene- und Impfmaßnahmen für Schlagzeilen sorgten und die Verbindungen zwischen Anthroposophie, Verschwörungstheorien und rechtem Milieu diskutiert wurden. Der Vortrag beleuchtet diese Veränderung in der öffentlichen Wahrnehmung und eruiert, wieso gerade während der Corona-Pandemie anthroposophische Lebens- und Wissensformen zum Gegenstand breiter Kritik werden konnten.