Dr.-Ing. Norbert Aust studierte Allgemeinen Maschinenbau an der TU Darmstadt und promovierte über ein Thema aus dem Bereich Thermischer Turbomaschinen. Beruflich tätig war er in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Qualitätsmanagement bei führenden Herstellern von Vakuumpumpen und Kompressoren. Seit Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben beschäftigt er sich intensiv mit den Grundlagen der Homöopathie und den Nachweisen zur Wirksamkeit.
Betrachtungen zu einem systematischen Review aus dem Bereich „Fat Studies“
In unserer Gesellschaft haben übergewichtige Menschen ein Problem: „Sie werden diffamiert und erhalten eine schlechtere medizinische Versorgung.“ Diese Aussage eines Skeptikerkollegen fand ich erstaunlich: Ich zähle mich durchaus zu den Betroffenen, habe aber in dieser Richtung keine nennenswerten Erfahrungen gemacht.
Als Beleg für die Aussage wurde ein systematisches Review genannt, in dem 21 Einzelstudien aus dem Bereich der „Fat Studies“ zusammenfassend ausgewertet wurden. Anhand dieses Reviews und der eingeflossenen Einzelstudien soll exemplarisch der Unterschied zu Arbeiten aus der Versorgungsforschung aufgezeigt werden, die den gleichen Problemkreis untersuchen. Aus den unterschiedlichen methodischen Ansätzen ergeben sich wesentliche Unterschiede in der Aussagekraft, wenn anhand der Ergebnisse über gesellschaftlich relevante Probleme diskutiert wird und über eventuell notwendig erscheinende Verbesserungsmaßnahmen entschieden werden soll.
Für Skeptiker ist es selbstverständlich, Aussagen auch belegen zu können, am besten natürlich mit Ergebnissen wissenschaftlicher Studien. Dabei ist es wichtig, zu bewerten, wie die Studienergebnisse zustande gekommen sind, um die Aussagekraft der Ergebnisse abzuschätzen. Die Auswahl der Probanden, die Kontrolle von Störgrößen oder auch die Auswertung der erhobenen Daten haben einen sehr großen Einfluss darauf, welche Aussage die Studie belegen kann. Dabei soll nichts dazu ausgesagt werden, ob der Befund für die untersuchte Arbeit auf andere Studien aus dem Bereich Critical Studies übertragbar ist. Vielmehr soll die Vorgehensweise beispielhaft aufgezeigt und darauf hingewiesen werden, dass das kritische Denken auch dann sinnvoll ist, wenn Studienergebnisse die eigene Sichtweise stützen.