Dr. Iris Hinneburg ist Pharmazeutin, freie Medizinjournalistin und Mitglied der GPSP-Redaktion. Ihre Schwerpunkte sind Bewertungen von Therapien nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin und verlässliche Gesundheitsinformationen, die informierte Entscheidungen ermöglichen. Darüber hinaus hält sie regelmäßig Vorträge zur Bewertung klinischer Studien, vor allem in der Fort- und Weiterbildung für Apotheker*innen.
Homöopathie, Nahrungsergänzung und Co: Mehr Schein als Sein
Die unabhängige Verbraucherzeitschrift Gute Pillen – Schlechte Pillen (GPSP) befasst sich seit 15 Jahren mit Missständen im Gesundheitssektor. Einen wichtigen Schwerpunkt bildet die kritische Berichterstattung über Nahrungsergänzung und andere gehypte Mittel, die angeblich garantiert wirken. Wenn man genau hinschaut, zeichnen sich dabei trotz der Vielfalt der beworbenen Präparate bestimmte Muster ab.
Der Vortrag analysiert anhand von Beispielen aus der GPSP-Berichterstattung die Methoden, mit denen zwielichtige Geschäftemacher versuchen, ihre Präparate an die Verbraucher*innen zu bringen. Dabei wird die gesamte Breite des Marktes beleuchtet: von legalen Nahrungsergänzungsmitteln über Arzneimittel der „alternativen Therapierichtungen“ bis hin zu merkwürdigen Kosmetika und eindeutig gesundheitsschädlichen Präparaten. Gezeigt wird, wie die Darstellung in der Werbung in die Irre führen kann, und welche Möglichkeiten Hersteller nutzen, um in klinischen Studien zu schummeln, oder wie wissenschaftliche Daten geschönt werden können. Thematisiert werden außerdem die rechtlichen Rahmenbedingungen, die einige der Praktiken erst möglich machen, und wie Hersteller die Überwachungs- und Handlungslücken der Behörden geschickt ausnutzen.