Bernd Harder hat Politikwissenschaft in Saarbrücken studiert. Für die GWUP engagiert er sich als Skeptiker-Chefreporter und Blogger. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zu Themen wie Nostradamus, Großstadtmythen, paranormale Phänomene. Sein aktuelles Buch "Verschwörungstheorien: Ursachen – Gefahren – Strategien" ist im Alibriverlag erschienen.
Die Weltherrschaft der Skeptiker
„Verschwörung: GWUP will Weltherrschaft!“ war vor zehn Jahren ein vielbeklatschter Vortrag bei der Jubiläumskonferenz 2007 in Darmstadt – und natürlich reine Satire. Doch auch in diesem Bereich werden wir zunehmend von der Wirklichkeit als Realsatiren eingeholt.
„Das GWUP-Logo in Augenform“ elektrisiert Verschwörungstheoretiker im Internet ebenso wie vermutete Zuwendungen der Pharmaindustrie oder ein angeblich straff organisiertes Netzwerk aus Wikipedia und verschiedenen skeptischen Organisationen und Webseiten wie GWUP, Psiram, Ruhrbarone, Brights, Hpd und anderen. In dem von der Konspirologen-Szene gefeierten Youtube-Film „Zensur – die organisierte Manipulation der Wikipedia und anderer Medien“ versteigt sich nicht zuletzt der Psychologe Harald Walach zu der vagen Hypothese, die Skeptiker würden in verschiedenen Foren die Namen von Comic-Figuren als geheimen Code verwenden, um ihre heimliche Sehnsucht nach Aberglauben und Esoterik auszuleben.
Solche Verschwörungsphantasien sagen üblicherweise mehr über deren Verbreiter aus als über den Gegenstand ihrer Beschäftigung. Der Referent gibt einen Überblick über die derzeit kursierenden Verschwörungstheorien zur Skeptiker-Szene und erklärt, wie diese stereotypen und monokausalen Vorstellungen in den aktuellen Forschungsstand zum Thema „Conspiracy Theories“ eingeordnet werden können.