Nach Abschluss seines Medizinstudiums absolvierte Dr. med. Matthias Keilich noch einen MBA. In Medizin promovierte über ein herzchirurgisches Thema und arbeitet in seiner privatärztlichen Praxis in Berlin. Hier behandelt und berät er seine Patienten ausschließlich nach wissenschaftlich fundierten Aspekten. Da Patienten auch immer wieder nach Möglichkeiten neben der wissenschaftlichen, evidenzbasierten Medizin fragen, beschäftigt er sich schon länger mit dem Thema alternative Behandlungsmethoden.
Osteopathie – was (nicht) geht
Osteopathie leitet sich vom griechischen osteon = Knochen und pathos = Leiden ab.
Auf den Seiten des Verbands der Osteopathen in Deutschland e.V. (VOD) ist zu lesen, dass alle Strukturen des menschlichen Körpers „gut beweglich und somit auch gut versorgt“ sein müssen. Dieses wäre Grundvoraussetzung für die Selbstheilung des Körpers. Falls es nicht so sei, würde die Osteopathie die gute Beweglichkeit und damit Versorgung für die Selbstheilung wieder herstellen.
In letzter Zeit gewinnt die Osteopathie, nicht nur bei chronischen Schmerzpatienten, immer mehr an Interesse.
Es gibt eine scheinbar standardisierte Ausbildung für Heilpraktiker, Physiotherapeuten und Ärzte an den unterschiedlichsten Schulen. Nach Aussagen des VOD, ist die Akademisierung der Osteopathie nicht mehr aufzuhalten. Insgesamt legt der VOD scheinbar großen Wert auf eine wissenschaftliche Darstellung und Ausbildung der Osteopathie. Unterwirft sie sich damit auch den akademischen, wissenschaftlichen Standards und liefert anhand entsprechender Studien nachvollziehbare und valide Ergebnisse?
Es gibt viele Ärzte, vornehmlich Orthopäden, die die Osteopathie anbieten. Was aber verbirgt sich eigentlich dahinter? Was war die Osteopathie ursprünglich im Sinne ihres Erfinders Arzt Andrew Taylor Still und hat sie sich hiervon weg oder nur weiterentwickelt?
Heute wird Osteopathie für eine Vielzahl an Erkrankungen angeboten. Doch kann man wirklich alles mit Osteopathie heilen oder möglicherweise gar nichts? Ist vielleicht die Osteopathie hilfreich eventuell aber gar nicht in dem Sinne wie es die Osteopathie vorgibt zu sein? Wie stehen steht die Schulmedizin dem Thema gegenüber?
Auf all diese Fragen soll der Vortrag Antworten liefern. Darüber hinaus soll ein strukturierter Überblick aus medizinischer Sicht gegeben werden, was Osteopathie ist, was sie möglicherweise im Stande ist zu leisten, wo ihre Grenzen erreicht sein könnten und stellt diese in den Kontext der damaligen Zeit, als sie entwickelt wurde.