Leonie Heims ist im Projekt “Der Fabulant” zuständig für Content- und Communitymanagement sowie für Vorträge & Workshops). Im Projekt “PreP-Ex” untersucht sie durch empirische Sozialforschung das Themenfeld verschwörungsideologischen Souveränismus. Sie ist Kommunikations- und Sprachwissenschaftlerin (Fokus Persuasion und Desinformation) mit Praxiserfahrung in den Bereichen Medienbildung / Medienerziehung, Redaktion, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.
“Der Fabulant” ist ein Projekt zur Aufklärung gegen Verschwörungsnarrative, das durch das Hessische Informations- & Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) und die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird. Das Projekt bietet dabei nicht nur knallharte Fakten, sondern gewährt auch humoristische Einblicke in die faszinierenden Geschichten hinter den Mythen.
Resilienz durch Lachen: Humor als Werkzeug im Umgang mit Verschwörungsdenken
– Beitrag gemeinsam mit Michael Beer
Verschwörungserzählungen begleiten die Menschheit seit Jahrhunderten. Sie untergraben Vertrauen in die Wissenschaft, verstärken gesellschaftliche Spaltungen und gefährden demokratische Grundwerte. Angesichts dieser Herausforderungen wächst die Notwendigkeit, wirksame Gegenstrategien zu entwickeln.
Doch wie begegnet man diesen Erzählungen in der Aufklärungsarbeit ohne einen belehrenden erhobenen Zeigefinger oder trockene Faktendarstellungen? Dieser Vortrag untersucht, wie Humor als Werkzeug eingesetzt werden kann, um Resilienz gegen Verschwörungsdenken zu fördern. Dabei wird das Potential gegenüber traditionellen Informationskampagnen beleuchtet.
Der Fokus liegt auf Mechanismen, die es ermöglichen, die emotionale Dynamik hinter Verschwörungserzählungen bei dem sozialen Umfeld oder Betroffenen selbst zu entschärfen.
Humor kann komplexe Themen wie den Klimawandel oder Pandemien auf zugängliche und niedrigschwellige Weise vermitteln, indem er emotional anspricht und Neugier weckt. Einerseits schwächt er die Anziehungskraft von Verschwörungsnarrativen, ohne dabei Betroffene anzugreifen, und andererseits motiviert er intrinsisch, sich mit den dahinterliegenden Fakten auseinanderzusetzen. Humor kann kognitive Dissonanzen auflösen und Ängste abbauen, indem er einen emotional sicheren Raum schafft, der es ermöglicht, falsche Überzeugungen zu hinterfragen.
Darüber hinaus wird gezeigt, wie humorvolle Ansätze helfen können, das Gefühl der Überforderung oder Resignation zu mindern, die Menschen aus dem sozialen Umfeld von Verschwörungsgläubgen häufig erleben. Neben diesem Comic Relief verbindet Humor – er schafft Gemeinschaft und ermutigt, eigenständig nach fundierten Informationen zu suchen oder in einen faktenbasierten Austausch zu gehen.
Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit: Wie kann Humor dazu beitragen, Brücken zu bauen, ohne Sorgen und Ängste zu trivialisieren oder gar Betroffene lächerlich zu machen?
Der Vortrag liefert praktische Einblicke, wie humorvolle Formate als Mittel der Wissenschaftskommunikation und Aufklärungsarbeit eingesetzt werden können. So wird beispielsweise anhand des fiktiven Charakters "Der Fabulant" gezeigt, wie humorvolle Interventionen aussehen können, die Respekt und Empathie wahren.
Ziel ist es, das Potential von Humor als wertvolle Ressource im Umgang mit destruktiven Narrativen aufzuzeigen und neue Perspektiven für den gesellschaftlichen Diskurs zu beleuchten.